PLATTFORM-BUSINESS

Supply Chains in der Cloud
digital vernetzen

Plattformbasierte digitale Geschäftsmodelle, die Teilnehmer und Bestandteile in einer Wertschöpfungskette in Echtzeit vernetzen, gewinnen in der digitalen Ökonomie von heute enorm an Bedeutung. Die Grundlage dafür bildet eine Cloud-Plattform, die enterprise-ready ist und Kernsysteme und -prozesse erweitert.

Die digitale Transformation der Geschäftswelt verändert Geschäftsmodelle und -prozesse und damit auch die Wertschöpfungsketten – egal in welcher Branche. Unternehmen müssen dafür ihre klassischen, linearen Pipeline-Business-Modelle mit einem Informations- und Wertefluss von A nach B, also vom Hersteller zum Kunden und umgekehrt, durch plattformbasierte Geschäftsmodelle ersetzen, die neue Formen der Zusammenarbeit erlauben.

Auf dem Weg zur Plattformökonomie

Dazu bedarf es einer Cloud-Plattform, die die Technologien bereitstellt, um sich mit geringem Aufwand in bereits vorhandene Plattform-Geschäftsmodelle „einzuklinken“ oder aber ein eigenes plattformbasiertes Geschäftsmodell zu entwickeln und zu etablieren.


Eine solche Cloud-Plattform muss zugleich die schnelle digitale Vernetzung der Beteiligten in einer Wertschöpfungskette – Lieferant, Hersteller, Zwischenhändler, B2B-Endkunde – gewährleisten. „Jeder Partner kann auf diese Weise mit den gleichen Informationen arbeiten, gesonderte Verbindungen und der umständliche, aufwändige manuelle Datenaustausch erübrigen sich“, erklärt Holger Seubert, Platform Architect bei SAP.


So entsteht die Transparenz, die entscheidend zur Verbesserung der Zusammenarbeit in der Supply Chain beiträgt, die kontinuierliche Optimierung von Produkten und Services ermöglicht sowie Innovationen und neue Geschäftsmodelle fördert. Wie ein solches Plattform-Business funktionieren kann, zeigen folgende Beispiele aus der Praxis.

„Eine Cloud-Lösung kann ja nicht mehr im herkömmlichen Sinne 'modifiziert' werden. Um sie auf meine individuellen Anforderungen anzupassen, muss ich sie auf der geeigneten Plattform erweitern.“

Rolf Schumann

Global General Manager Platform and Innovation bei SAP

Zentrale Datenverwaltung in der Cloud

Unternehmen der Prozessindustrie – Chemie- und Öl-Konzerne, Zementhersteller – betreiben meist sehr große, komplexe und damit kapitalintensive Produktionsanlagen (Assets), deren Funktionsfähigkeit ein geschäftskritischer Faktor ist. Um Stillstände auf ein Minimum zu reduzieren, die Anlageneffektivität zu steigern und Kosten zu senken, ist ein effizientes Asset- und Instandhaltungsmanagement unerlässlich.


Die Grundlage dafür ist ein reibungsloser Austausch von Informationen zu den Anlagen-, Bedienungs- und Instandhaltungsanleitungen, Garantien, Ersatzteillisten, Wartungspläne, aber auch IoT-Daten – zwischen Anlagenbetreibern, Herstellern und Servicedienstleistern. Dieser Austausch lässt sich über ein cloudbasiertes Geschäftsnetzwerk herstellen, in dem Daten zu Maschinen und Bauteilen in einer digitalen Akte zentral zusammengeführt, über den ganzen Lebenszyklus hinweg standardisiert, verwaltet und gemeinsam gepflegt werden.

Supply-Chain-Partner digital vernetzen

„Für Hersteller bedeutet das, dass sie eigene Portale nicht mehr benötigen, denn sie stellen etwa Stammdaten für ein bestimmtes Anlagenmodell einfach via Cloud-Netzwerk zur Verfügung. Kunden, die diese Maschine nutzen, können die Daten direkt in ihr ERP- oder PLM-System übernehmen und mit den vorhandenen Informationen verknüpfen“, erläutert Holger Seubert.


Da Anlagenbetreiber, die in der Regel Maschinen unterschiedlichster Hersteller einsetzen, die Produktdaten aus einer einzigen Quelle beziehen, sind diese stets aktuell und von hoher Qualität. Die Anbindung des Cloud-Netzwerks an die jeweiligen Back-End-Systeme (SAP- und Non-SAP) lässt sich mit API-Management-Technologie einfach und schnell bewerkstelligen.


Umgekehrt macht der Anlagenbetreiber über die Cloud für Hersteller und/oder Dienstleister aktuelle Betriebsdaten – etwa zu Zustand, Nutzung, Belastung, Energieverbrauch – verfügbar. Dadurch lässt sich der optimale Zeitpunkt für eine Inspektion oder Wartung ermitteln und sie kann durchgeführt werden, bevor ein Bauteil ausfällt – Predictive Maintenance eben. Die Auswertung von IoT- und Instandhaltungsdaten liefern einem Hersteller zudem wichtige Ansatzpunkte, um Maschinen und Komponenten gezielt zu verbessern.

„Als Kunde brauche ich Anpassungsmöglichkeiten. In diesem Kontext wird sich die Cloud-Plattform, als zentraler Anker innerhalb des SAP-Portfolios positionieren, über den ich dann gesamtheitlich Erweiterungen anschiebe und vielleicht auch Applikationen baue, die über einzelne Punkt- oder Blocklösungen hinausgehen.“

Holger Seubert

Platform-Architect bei SAP

Einkauf und Beschaffung digitalisieren

Nach dem gleichen Prinzip lassen sich die Prozesse im strategischen Einkauf und in der operativen Beschaffung mit einem Cloud-Geschäftsnetzwerk, das Kunden und Lieferanten zusammenführt und den verschlüsselten Austausch von Dokumenten gestattet, digitalisieren und effizienter machen.


Die Beschaffung von Werkzeugen und anderen C-Teilen zum Beispiel kann mit einer cloudbasierten Plattform, die Kunden und Lieferanten digital vernetzt, standortübergreifend harmonisiert durchgeführt werden, was die Kosten senkt. Das ist ein durchaus geschäftskritischer Aspekt, denn die Einkaufskosten für C-Teile sind meist unverhältnismäßig hoch, wenn man bedenkt, dass sie nur einen geringen Anteil am Einkaufsvolumen ausmachen. Da Stamm-, Bewegungs-, Prozess- und Bestandsdaten der C-Teile zentral in der Cloud gespeichert sind, können sowohl der Lieferant als auch Einkauf, Disposition oder Produktion des Kunden jederzeit darauf zugreifen.


Eine solche „connected Supply Chain“ via Cloud, die eigene Prozesse mit denen von Zulieferern und Kunden vernetzt, lässt sich aber auch im Logistik- und Produktionsbereich herstellen – Stichwort Industrie 4.0. Je mehr die Lieferkette nach draußen vernetzt ist, desto besser lassen sich ein- und ausgehende Vorgänge koordinieren und auf plötzliche Ereignisse und Anforderungen kann schnell und flexibel reagiert werden.

In die Cloud einklinken

Die Beispiele verdeutlichen den Stellenwert von Cloud-Plattformen und -Netzwerken. Dabei ist es essentiell, dass sie enterprise-ready sind, also aufgrund ihrer Funktionalitäten und Fähigkeiten einen Mehrwert im Unternehmen generieren. Dann können sie sämtliche Teilnehmer und alle Bestandteile in einer Wertschöpfungskette digital und in Echtzeit vernetzen: Mitarbeiter, Lieferanten, Geschäftspartner und Kunden sowie Anlagen (Assets), Bauteile und das Internet der Dinge.


Klinkt ein Unternehmen sich in ein solches Netzwerk ein, erweitert es die Kernsysteme und -prozesse um agile End-to-End-Verbindungen und kann Business-, Arbeits- und Organisationsmodelle im Sinne der digitalen Transformation neugestalten. Hier schließt sich der Kreis.

Tipps zur Integration von Cloud-Plattformen

Analysieren Sie Ihre gesamte IT aus geschäftlicher, operativer & technologischer Perspektive.

Verankern Sie Ihre

Cloud-Strategie in Ihrer

IT-Architektur.

Verknüpfen Sie Ihre

IT- & Geschäftsstrategie.